Seit dem 25.03.2009 hat sie mich begleitet, meinen Mandanten seit dem 01.11.2008 – die Forderungsakte. Nun kann sie in Ruhe den Weg ins Archiv antreten, am 21.07.2023 – exakt 5.375 Tage nach Rechnungsdatum und 5.231 Tage nach meiner Aktenanlage – ging die letzte Rate vom Gerichtsvollzieher ein.

Dabei sah sie am Anfang gar nicht so langlebig aus: die simple Werklohnforderung eines Dachdeckers über 2.285,22 Euro für eine Dachreparatur gegenüber einer Dame, die Kunstgalerien in Berlin, Potsdam und Miami betreibt und deren Ehemann es auf einen eigenen (wenngleich möglicherweise selbstgeschriebenen) Wikipedia-Eintrag verweisen kann. Doch zunächst die Titulierung und schließlich die Vollstreckung wurden durch immer neue, nicht erreichbare Adressen der Schuldnerin erschwert.

Was in dieser Zeit alles passiert ist: 2 Kinder wurden erwachsen, die Kanzlei zog 2mal um, Angestellte wechselten.
Was mit der Forderung passiert ist: zu 2.285,22 Euro Hauptforderung kamen 790,15 Euro Prozesskosten, 2.878,96 Euro Zinsen und 1.043,93 Euro Vollstreckungskosten.

Nun ist die Forderung erledigt, der Gerichtsvollzieher hat die letzte Rate gezahlt. Die treue Akte darf nun nach 14 Jahren im Archiv ruhen, bis sie irgendwann fachgerecht entsorgt wird.