Und wieder einmal so ein uralt-Inkassofall:
Mandantin verkauft an eine Ladenbesitzerin im September 2014 Kunstgewerbeartikel, die die Schuldnerin zwar weiterverkauft, aber nicht bezahlt. Rund 1.000 Euro bleiben offen.
Heute, 2.573 Tage später, geht über die Gerichtsvollzieherin eine Vollzahlung der Schuldnerin ein. Dazwischen liegen ein gerichtliches Mahnverfahren und insgesamt 8 Zwangsvollstreckungsmaßnahmen. Aus den rund 1.000 Euro sind inzwischen rund 2.500 Euro geworden.
Wenn meine Berechnung richtig ist (advocatus non calculat), ergibt das einen effektiven Jahreszins von rund 39%. Ein realer Bankkredit wäre deutlich preiswerter gewesen und hätte der Schuldnerin jede Menge Ärger erspart. Der so genannte „Justizkredit“ ist also eine der teuersten Finanzierungen.
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In der Rechnung fehlt der Glücksfaktor! Das Gegenstück zum Justizkredit ist das Schuldnerlotto. Nicht jeder Gläubiger wendet sich an einen Anwalt, finanziert diesen sieben Jahre lang und hat die Geduld, am Ende den Kredit besser verzinst zu bekommen als mit jeder verfügbaren Kapitalanlage. Schuldner sind Zocker. Und manche verzocken sich eben…