Das eCommerce-Magazin berichtet über den neuesten Trend im Inkassowesen, das „sanfte Inkasso“:
Inkasso sollte davon losgelöst immer der verlängerte Arm der Kundenbindung sein – deshalb sehen wir uns fernab jeglicher Trends als Partner des Schuldners und nicht als Gegner.
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Denn gerade dadurch, dass wir als unabhängiger Dritter agieren, geben wir Schuldnern eine Art Hilfestellung, ihr Gesicht zu wahren.
Wenn sich ein Inkassounternehmen als Partner des Schuldners und nicht als Vertreter des Gläubigers und seiner Interessen sieht, läuft meines Erachtens etwas sehr grundlegend falsch.
Natürlich hat auch beim Inkasso die Ansprache des Schuldners respektvoll zu geschehen und es ist – im Interesse des Gläubigers – eine Lösung zu finden, die der Schuldner auch tatsächlich leisten kann (z.B. angemessene Ratenzahlungsvereinbarungen). Es bringt meiner Erfahrung nach aber wenig bis nichts, den Schuldner „totzustreicheln“ – zumal man „professionellen Schuldnern“ damit nur ein müdes Lächeln entlockt.
Klarer und mir weitaus näher sind da die folgenden Aussagen von Inkassounternehmen:
Wir versuchen seit jeher mit Kompetenz und Sachverstand, berechtigte Forderungen unserer Kunden zu realisieren. Und das taten und tun wir nach wie vor mit Respekt, Transparenz, mit der gebotenen Distanz, jedoch nötigen Eindeutigkeit sowohl unseren Mandanten als auch den Schuldnern gegenüber.
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Der beste Schutz gegen Zahlungsausfälle ist ein stringentes Forderungsmanagement. Gemeint ist hier nicht erst die Übergabe an einen spezialisierten Dienstleister, sondern durchaus auch schon das betriebliche Mahnwesen, denn Forderungsmanagement beginnt, sobald eine Forderung in Verzug ist. Wer hier eine zügige Zahlungserinnerung schickt, eine eindeutige Frist für den Zahlungseingang setzt und idealerweise auch schon einen dezenten Hinweis auf das angeschlossene Inkassobüro gibt, macht schon sehr viel richtig.